Zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl „Freiheit, Freiheit“

22. Februar 1943. Strafgefängnis München-Stadelheim. Gegen 17 Uhr werden drei Mitglieder der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ mit dem Fallbeil hingerichtet: Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst. Auf die Rückseite ihrer Anklageschrift hatte die 21-jährige Sophie zuvor mit einem Bleistift gemalt: „Freiheit, Freiheit“.


Sophia Magdalena Scholl wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg/Württemberg geboren. Die Tochter eines liberal gesonnenen Bürgermeisters und einer ehemaligen evangelischen Diakonisse wuchs mit vier Geschwistern in einem christlichen und politisch wachen Elternhaus auf.


In Ulm traten die Geschwister gegen den Willen ihres Vaters der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädel bei, den Jugendorganisationen der Nationalsozialisten. Als Scharführerin liebte Sophie Mutproben und war gern draußen in der Natur. Aber sie konnte nicht verstehen, dass ihre jüdische Freundin davon ausgeschlossen wurde, obwohl sie doch blond und blauäugig war, während sie selbst dunkle Augen und Haare hatte. Zunehmend störte sie der militärische Umgangston und dass sie ihre Meinung nicht frei äußern konnte.


Als Sophie im März 1940 ihr Abitur bestand, tobte bereits der Zweite Weltkrieg. An ihren Freund Fritz Hartnagel schrieb sie: „Manchmal graut mir vor dem Krieg, und alle Hoffnung will mir vergehen. Ich mag gar nicht dran denken, aber es gibt ja bald nichts anderes mehr als Politik, und solange sie so verworren ist und böse, ist es feige, sich von ihr abzuwenden.“


Sie hielt ihren Geist wach, indem sie Texte des Kirchenvaters Augustinus las. In ihr Tagebuch trug sie ein: „Man muss einen harten Geist und ein weiches Herz haben.“ Am 9. Mai 1942 dufte sie nach München ziehen, um Biologie und Philosophie zu studieren. Durch ihren Bruder Hans, der dort Medizin studierte, wurde sie schnell in seinen Freundeskreis aufgenommen. Und es blieb ihr nicht verborgen, dass diese tagsüber studierten und des Nachts heimlich Flugblätter der „Weißen Rose“ herstellten. Hier war zu lesen: „Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern!“ Sie begaben sich damit in Lebensgefahr. Und sie ahnten, dass ihnen die Gestapo auf den Fersen war. Als Sophie und Hans am 18. Februar 1943 im Gebäude der Universität das sechste Flugblatt verteilten, warf Sophie aus „Übermut“ einen Stoß Blätter in den Lichthof hinab. Beide wurden entdeckt und verhaftet. Nur vier Tage später verurteilte sie Roland Freisler vom Volksgerichtshof zum Tode.
Reinhard Ellsel

Foto: epd bild
Vor 100 Jahren, am 9. Mai 1921, wurde Sophie Scholl (undatiertes Archivfoto) in Forchtenberg geboren.

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