Küchenandachten in den Sommerferien 2021

Liebe Gemeinde; liebe Leserin, lieber Leser;

in diesen Sommerferien finden Sie in jeder Woche eine „Küchenandacht“, eine Andacht, die etwas aus dem Küchenleben aufnimmt.

Die Andachten gibt es jeweils als Text und auch zum nachhören.
Wer keinen Internetzugang hat,dem können Sie die Andacht auch gerne weiterempfehlen. Im Rahmen unseres Angebotes "bei Anruf: Andacht" gibt es die aktuelle Andacht in jeder Woche am Telefon zum Ortstarif.

15.08.2021 - Wasserkocher

15.08.2021 - Wasserkocher

Liebe Gemeinde; liebe Leserin, lieber Leser;

in diesen Sommerferien finden Sie in jeder Woche eine „Küchenandacht“, eine Andacht, die etwas aus dem Küchenleben aufnimmt.

Wir können zusammen Teil haben an der Gemeinschaft, die uns durch unseren Gott geschenkt ist, und uns begegnen möchte. Amen.

Mein Mann ist Teetrinker. Ob morgens, mittags oder am Nachmittag bemüht er zum Aufgießen seines Tees einen Wasserkocher. Der sei praktisch, und zudem auch energiesparender, als ein Wasserkessel, meint er.

Und, weil ich nicht so eine große Freundin von allzu viel Küchengeräten bin, habe ich uns wenigstens einen schönen gekauft, dänisches Design.

Wasser einfüllen, nicht zu viel, sonst ist das mit der Energieeffizienz nicht mehr im Lot, einschalten, abwarten. Dieser Wasserkocher hat, wie wohl die meisten, die Funktion, dass er sich, wenn das Wasser kocht, abschaltet: Das kleine blaue Licht am Ein/Aus- Schalter erlischt, und das Köcheln verebbt.

Nach einer Weile ist die Wassertemperatur richtig für den Tee, und das Wasser wird seinem Zweck in der Teetasse zugeführt.

Der Wasserkocher hat wieder Pause.

Das wär auch was für mich, sinne ich vor mich hin. Ich setze meine Energien effizient ein, erledige meine Arbeit, und: Ruhezeit. Aber oft ist das so nicht. Anders, als der Wasserkocher scheine ich oft keinen Ein/Ausschalter zu haben.

Da gibt es Situationen, in denen ich innerlich koche. Ich stehe unter Hochstrom sozusagen. Ich habe einen viel zu großen Berg Dinge zu bearbeiten, der mir kein Abschalten erlaubt, ich pfeife aus dem letzten Loch. Oder ich ärgere mich über etwas, es brodelt in mir. Ich merke, wie der Druck steigt.

Der automatische Ein/Ausschalter fehlt. Den muss ich selber bedienen: Wenn ich eine zu lange Weile unter Hochdruck im Leben stehe, oder auch, wenn etwas in mir hochkocht, was Beruhigung braucht. Ja, diesen Schalter muss ich bedienen, und das geht nicht alleine technisch: Eine Ruhezeit einlegen, wenn sie dran ist. Auch Dampf ablassen, wenn es dran ist. Auf dass nichts überkocht, oder gar explodiert.

Diese Verantwortung kann ich nicht einem Stromkreis überlassen. Und will ich ja auch nicht. Sie liegt bei mir. Und ich möchte sie auch übernehmen. Unser Gott kann mir da Ratgeber, Zukunftsweiser und auch ein Rückzugspunkt sein:

„Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken,“ sagt er zu seinen Zuhörern in Matthäus 11,28

Zum Glück bin ich kein Wasserkocher. Sondern ein Mensch. Ich habe keinen Ein-/Ausschalter, ich bin Geschöpf Gottes, der mich heil möchte. Amen.

Guter Gott, oft stehe ich unter Druck. Arbeit, Menschen, Sorgen setzen mir zu. Ich finde keine Ruhe, keinen Ausweg.

Schenke mir immer wieder Vertrauen in Deine Zusage, dass ich Dein geliebtes Kind bin. Dass Du mich heil wünscht, dich sorgst und mich nähren willst, mit allem, was ich zum Leben brauche.

Schenke mir ein gutes Gefühl dafür, wann ich mich einschalte mit Menschen in gutem, ausgewogenem Kontakt zu sein. Schenke mir auch das Augenmerk darauf, wann ich mich ausruhen muss und Energien aufladen sollte. Begleite uns mit deiner Kraft, die Berge versetzen kann, und uns segensvolle Obhut verheißen hat. Amen.

Renate Weißenseel

08.08.2021 - Milchaufschäumer

08.08.2021 - Milchaufschäumer

Liebe Gemeinde; liebe Leserin, lieber Leser;

in diesen Sommerferien finden Sie in jeder Woche eine „Küchenandacht“, eine Andacht, die etwas aus dem Küchenleben aufnimmt.

Es führt uns der zusammen, der uns all unsere Sinne schenkt, unser Gott, der Vater und der Sohn und der Hl. Geist. Amen.

Ich halte nicht viel von der Anhäufung differenzierter Küchengeräte. Unsere Küche ist nicht ausgestattet mit einem Eierkocher, einem Sandwichmacher, einer Mikrowelle, nicht mit einem Standmixer, und schon gar nicht mit einem Thermomix.

Genau weiß ich auch nicht, wie und warum es kam, dass sich neben unserem Kaffee- Macher, das ist so ein Kapselsystem, und ich weiß, dass das ökologisch betrachtet nicht besonders wertvoll ist, also, dass sich daneben ein Milchaufschäumer gesellte.

Ich benutze ihn eigentlich ziemlich selten. Aber im Unterschied zu vielen anderen Dingen, wie dem Brotbackautomaten, dem high-end- Mixer, dem Schnellkochtopf, überlebt er neben dem Toaster in der Ecke der Arbeitsplatte.

Er kommt meist dann ins Spiel, wenn wir Besuch haben, und ich, neben normalem Kaffee crema oder Espresso auch einen Milchkaffee oder einen Cappuccino anbiete.

Es macht mir Spaß dann die passenden Tassen raus zu kramen, die Milch in diesen Milchaufschäumer zu füllen, und nach kurzer Zeit in vollendet aufgeschäumter Form auf den Kaffee zu geben. Tja, nicht nur „Backen ist Liebe“, wie ein Margarinen-Produkt uns verkauft. Auch im Kaffee kann sich das entfalten.

„Mit Liebe gemacht“, dieser Trendspruch, mit dem sich viele Artikel schmücken, sei es ein Senf, eine Windel oder ein Hundesnack, passt und stimmt auf jeden Fall auch für meinen kredenzten Milchkaffee oder Cappuccino.

Aber ich vermute, dass viele von ihnen das kennen: Für die Gäste nur das Beste. Und wenn es aufgeschäumte Milch ist. Obwohl die Milch ja Milch bleibt, so wie ein Esel auch in Paris kein Pferd wird, gibt es eben doch diesen gewissen gefühlten Mehrwert- Kaffee. Es macht das Quäntchen Liebens-Wertheit, die Freude am netten Servieren für nette Leute aus. Das sagen will: Du bist mir wichtig, ich freue mich, dass es dich gibt, ich freue mich, dass du da bist.

“Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen,” rät Paulus der Gemeinde in Korinth am Ende seines ersten Briefes. (1.Korinther 16,14.).

Dieser Vers wird oft als Trauspruch gewählt. Vielleicht, weil wir in besonderen Situationen, mit besonderen Menschen, die unser Herz und unsere Seele berühren, schon gut erahnen, worauf es ankommt.

Ein Kaffee ist und bleibt ein Kaffee. Und Milch bleibt Milch.

Und auch dieses: Die innere Haltung kann aus Kaffee mit Milch einen Cappuccino machen. Dieser liebende Zugang ist uns in unser Herz gegeben, als ein ziemlich großes Reservoire. Und in vielen Momenten und Situationen einsetzbar.

Ich glaube nämlich, dass das mit dem Aufschäumen auch in vielerlei anderer Hinsicht funktioniert. Dieses: Ich mache etwas mit und aus Liebe schön, wertvoll, auf jeden Fall unverkennbar besonders.

Ich werde mich, denke ich, darin einüben, auch mir selber wenigstens hin und wieder einen Cappuccino zu machen. Damit ich geübt bleibe, und der Milchaufschäumer nicht ungenutzt rumsteht, oder gar im Keller landet. Amen.

Guter Gott, der du die Liebe selbst bist, hast uns davon reichlich in unser Herz gegeben. Lass uns diesen besonderen, unverkennbaren Reichtum erkennen.

Schenke uns Momente, die uns erfahren lassen, dass wir damit großzügig und ohne Ende umgehen können. Schenke uns immer wieder ein Augenmerk darauf, dass liebenswertes Tun unser aller Lebensglück bereichert.

Darauf liegt Segen, wie du ihn gibst: Der Segen der Liebe für unser lebendiges Tun begleitet uns. Amen.

Renate Weißenseel

 

01.08.2021 - Eierschneider

01.08.2021 - Eierschneider

Liebe Gemeinde; liebe Leserin, lieber Leser;

in diesen Sommerferien finden Sie in jeder Woche eine „Küchenandacht“, eine Andacht, die etwas aus dem Küchenleben aufnimmt.

 

Im Glauben daran, dass uns der miteinander verbindet, der uns seine Kinder nennt, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.

 

Ich erinnere gut an einen der ersten Urlaube mit unserer Tochter auf Lanzarote. In unserem Ferienapartment gab es zwei große Schubladen, die untere füllten wir mit allerlei Dingen, die sie zum Spielen entdecken sollte, so unser Plan. Sie konnte noch nicht laufen. Und tatsächlich entwickelte sie den Ehrgeiz sich an der geöffneten Schublade hoch zu ziehen, um den Inhalt neugierig ins Visier zu nehmen.

Nun hatten wir ja nicht allzu viel von zu Hause mitgebracht, ein paar Duplosteine, ein Anfänger- Puzzle, ein Lieblingsstofftier…

Wir füllten die Schublade mit einigen Dingen aus dem Küchenrepertoire des Feriendomizils auf. Also gesellten sich Kochlöffel, Plastikgeschirr, Untersetzer, ja, und ein Eierschneider dazu. Ich hatte etwas Bedenken, er sei vielleicht zu scharf, aber mein Mann meinte zurecht, wir seien ja dabei.

 

Schnell war das Interesse unserer Tochter geweckt. Unter allen Utensilien angelte sie den Eierschneider hervor, ließ sich wieder auf den Po fallen, und musterte das unbekannte Gerät. Ihre kleinen Finger entdeckten, dass die feinen, parallel angeordneten Stahlsaiten ein Geräusch erzeugen, wenn man sie zupft, oder drüber schrammelt.

Das Lieblingsutensil war gefunden.

Mit Vorfreude und Genuss beschäftigte sie sich fortan mit dem Erzeugen von Tönen, nutzte den Eierschneider als eine Art Mini- Harfe. Sie gluckste und summte dazu, und hatte viel Freude. Manchmal haben wir uns auch irgendetwas geschnappt, was Geräusche macht, und haben zusammen dazu ein Lied angestimmt.

Wie Sie sich denken können: Die Auswahl der Spielsachen ist in diesem Urlaub sehr überschaubar gewesen.

Ich glaube nicht, dass die Musikalität unserer Tochter in dieser Zeit ihren Ursprung hat, oder sie da eine besondere Ausprägung erfahren hat.

Aber ich habe ganz nah etwas wieder entdeckt: Es braucht nicht das Große, Beeindruckende, Laute, um fröhlich zu sein. Glück liegt manchmal im Entdecken und Genießen der kleinen Dinge.

 

Für mich war das ein guter, wichtiger Wegweiser: Lass das Kind in dir leben. Und erlaube dir immer mal wieder in kleinen Dinge Freude zu finden.

Jesus hat mal so gesagt, überliefert im Matthäus- Evangelium, Kapitel 18:

„Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen. 4 Wer sich so klein macht wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.“

Richtungswechsel zum Kleinen hin. Blickwinkelwechsel zum Kleinen hin. Manchmal liegt es ganz nahe. Amen.

 

Guter Gott, Großes und Wichtiges beschäftigt uns tagein tagaus. Meinen wir, und glauben, dass der Sinn des Lebens darin liegt, Großes und Wichtiges zu bewegen.

Du selbst hast uns gelehrt, dass wir im Kleinen Sinn und Leben finden können. Du selbst kamst klein zur Welt.

Lass uns immer wieder offen sein für den kindlichen Blick auf kleine Dinge. Lass uns immer wieder erfahren, dass kleine Dinge Freude schenken können, und die Seele reich machen.

Bewahre uns immer wieder vor jedem Hochmut und jedem Größenwahn. Lass uns als deine Kinder die Welt entdecken und bespielen.

Denn dein Segen fließt aus dem Himmelreich auf uns, der uns Leben in Fülle verheißt, und uns im Kleinsein und im Großsein begleitet und behütet. Das tut der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.

 

Renate Weißenseel

25.07.2021 - Geheimnis

25.07.2021 - Geheimnis

Liebe Gemeinde; liebe Leserin, lieber Leser;

in diesen Sommerferien finden Sie in jeder Woche eine „Küchenandacht“, eine Andacht, die etwas aus dem Küchenleben aufnimmt.

 

Wir verbinden uns im Namen dessen, der uns sieht und hört, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

 

Von einigen weiß ich, dass sie eines haben. Von anderen vermute ich, dass sie, unausgesprochen, auch eines haben. Anderen verbietet es die Vorsicht, glaube ich.

Ich rede vom Küchengeheimnis schlechthin: Von Geldverstecken.

 

Es gibt in der ja so vertrauten Küche ungeahnt viele Möglichkeiten, einen kleinen aber feinen Bargeldvorrat zu deponieren. In dem meist festen Glauben, dass der nicht so schnell gefunden werden kann. Mir fallen sofort diese alten Fernsehfilme aus den 50er und 60er- Jahren ein. In denen Mutti in einer Erbsendose oder hinter dem Tierfutter eine stille Reserve hinterlegt oder angespart hatte.

Meine Oma gehörte übrigens auch dazu.

 

Manche Küchen haben noch ganz andere Geheimnisse: Geheimschubladen mit einem Süßigkeitenvorrat, vor allem, wenn die Kinder noch klein sind, besondere Orte für die edlen Gewürze, die nicht bedenkenlos in jeden Salat wandern.

Das Geheimnis meiner Küche? Das verrate ich nicht.

 

Und, ja, es gibt einige Geheimnisse mehr, die ich mit mir herumtrage. Mit mir alleine. Und ich hätte am liebsten, wenn niemand meine Geheimnisse kennt. Am liebsten würde ich sie auch vor Gott verbergen.

Geht aber nicht. Weil er weiß, wo er suchen muss:

 

„Ich werde kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde,“ heißt es im Buch der Offenbarung 3,3.

 

Das ist aber keine Drohung. Nur ganz einfach eine Feststellung: Er kommt, und ich weiß nicht, wann.

Gott kommt nicht, um mich zu bestehlen. Er nimmt alles, was ich auf dem Herzen habe, was mich beschäftigt, bedrückt, belastet. Und auch ein Geheimnis ist bei ihm gut aufgehoben. Gott kennt mich mit all meinen Stärken, und mit all meinen Schwächen.

 

Versteck spielen klappt nicht mit ihm. Gott sei Dank. Amen.

 

Guter Gott,

du Geheimnis des Lebens, du siehst uns mit allem, was uns ausmacht.

Du schaust auf uns in jeder Stunde. Du raubst uns nicht aus, sondern nimmst uns an: Auch mit unseren Geheimnissen, die offen vor Dir liegen.

Schenke uns Offenheit und Vertrauen zu Dir, dass wir dem Leben hier auf Erden treu sein können, und auf Deine Verheißungen setzen.

Bewahre uns unter Deinem Segen, der uns trägt und uns zum Mensch unter Menschen macht. Amen.

 

Renate Weißenseel

18.07.2021 - Tupper

18.07.2021 - Tupper

Liebe Gemeinde; liebe Leserin, lieber Leser;

in diesen Sommerferien finden Sie in jeder Woche eine „Küchenandacht“, eine Andacht, die etwas aus dem Küchenleben aufnimmt.

 

Auf dass wir uns verbunden fühlen in dem, der uns zu Brüdern und Schwestern macht, in Gott Vater, Sohn und Hl. Geist. Amen.

 

Ich habe in meiner Küche ein sehr ungeliebtes Fach, ich nenne es Tupper- Fach. Ich habe zwar gar keine Tupper- Ware, außer zwei kleinen Schälchen, die ich mal geschenkt bekommen habe. Aber sie wissen vermutlich, was ich meine: Ich habe ein großes Fach voller Plastiktöpfen, kleine und große Behältnisse, Tippels eben, wie meine Oma sagte.

 

Mit diesem Fach stehe ich gewissermaßen im Dauerklinsch.

Alle Weile versuche ich in diesem Fach dauerhaft Ordnung zu schaffen. Aber es gelingt mir einfach nicht.

Es sieht schon nahezu Komik- mäßig aus, wenn ich ein Teil aus der Spülmaschine wieder dahinein zurück befördern will: Fach ganz schnell auf, Behälter ganz schnell reingeschoben, geworfen, Türklappe wieder zu, in der Hoffnung, dass es hält und die Tür geschlossen bleibt.

Folglich kommt es nicht selten vor, dass mir ein Teil oder lawinenmäßig ausgelöst gleich mehrere, entgegenkommen, wenn ich die Tür öffne.

 

Schön öfter habe ich mir die Frage gestellt, ob sich dieser große Haufen Behältnisse nicht einfach reduzieren lässt. Weniger Plastikware – weniger Stress.

Nicht selten habe ich schon mal einige in den Keller gebracht. Aber ich brauche sie doch immer wieder. Meistens, um irgendetwas darin auf zu bewahren. Nicht selten kaufe oder koche ich im Übermaß, um gleich noch was für morgen oder übermorgen zu haben. Oder ich nutze die Plastiktöpfe, um etwas einzufrieren. Ich gebe zu, ich neige zu einer eher ausgeprägten Reserven- Haushaltsführung.

 

Im Matthäus- Evangelium heißt es im 6. Kapitel:
„Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? 26Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“

 

Wir sind nicht, was wir haben oder horten. Das steht uns eher im Weg. Und bringt Unordnung in unsere Leben. Wir sind viel mehr. Wir sind, die wir sind. Ohne jede Vorratshaltung.

Unsere Seelen werden genährt von unserem Gott. Was uns am Leben erhält, ist uns geschenkt, auf dem Weg zum Paradies. Vielleicht hier und da schon auf Erden.

 

„Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht. Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen. Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen!“ Amen.

 

Guter Gott, wir sorgen uns um dies und das, und meinen, wir könnten unser Leben mit Dingen retten.

Lehre uns zu erkennen, dass dein Reich auf Erden Wirklichkeit werden will. Dass dein Wille für uns mehr ist als Essen und Trinken, Kleidung und Vorrat.

Hilf, dass wir den Wert und die Schönheit deiner Schöpfung in uns und um uns herum erahnen und schätzen.

Mit deinem Segen wollen wir Wege des Friedens und der Gerechtigkeit gehen, mit dir, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Amen.

 

Renate Weißenseel

11.07.2021 - Pesto

11.07.2021 - Pesto

Liebe Gemeinde; liebe Leserin, lieber Leser;

in diesen Sommerferien finden Sie in jeder Woche eine „Küchenandacht“, eine Andacht, die etwas aus dem Küchenleben aufnimmt.

 

Und wie an allen Tagen sind wir verbunden in und durch unseren Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Amen.

 

Es ist noch nicht so lange her, da habe ich Pesto selbst hergestellt. Die Zeit des Bärlauchs hat in mir diese Idee geweckt.

Bei uns in den Wäldern finde ich viel „Material“ für diese Köstlichkeit, die sich lange hält, sich lecker auf Pasta und im Salat macht, und sich nett verschenken lässt.

Zum Bärlauch gesellen sich noch Öl, Nüsse und Hartkäse.

Olivenöl hatte ich noch genug da, Parmesan auch. Allerdings nur noch ein Päckchen Pinienkerne, die ich eigentlich noch aufheben wollte. Walnüsse hingegen hatte ich aber noch genug.

 

Also wusch ich den Bärlauch gründlich ab, schickte ihn in die „flotte Lotte“, zusammen mit reichlich Olivenöl. Als die Nüsse dran waren haderte ich: Nehme ich die hochwertigeren, teureren Pinienkerne oder die Walnüsse.

 

Ich machte eine Pause. Und habe mich dann entschieden: Ich habe die Pinienkerne genommen. Nachdem sich der Parmesan dazu gesellt hatte, war ich mit dem fertigen Produkt sehr zufrieden. Es schmeckte wirklich gut, und ein kleines Gläschen habe ich direkt verschenkt.

 

Vielleicht ist das öfter so, auch im richtigen Leben: Gute Zutaten sind eine gute Basis für ein gutes Ergebnis, vielleicht sogar Voraussetzung dafür.

Quelle: https://www.spruch-des-tages.de/

Wenn wir unsere unterschiedlichen Gaben, Begabungen zusammengeben, ist das die beste Basis für gute Gemeinschaft, für gelungenes Miteinander, für wirklich gute Lebensqualität. Unter den Haushalter*innen. Dazu haltbar und gut zu verschenken.

Wenn wir daran sparen, kann man machen, wird dann halt nicht so gut. Amen.

Guter Gott;

Wir sind beschenkt mit allerlei Gaben und Begabungen. Dafür danken wir von Herzen. Schenke uns Vertrauen in uns selber, und in das, was wir als Gemeinschaft daraus wirken können.

Schenke uns das Vermögen das Beste von uns zu geben, auf dass wir Teil haben an einem schmackhaften, haltbaren Leben. Weil wir ein Teil dessen sind, was Du für uns vorgesehen hast: Ein Leben in gegenseitiger Ergänzung und Würdigung.

Schenke uns Erfahrungen der Gegenseitigkeit, der Bereicherung und des Lebensgenusses.

 

Danke für jeden Moment wahrhaft gelebten Lebens.

Wir gehen in die Welt unter deinem Segen,

der uns zusammenführt und uns selber zum Segen machen will:

Du bist gesegnet und Du sollst ein Segen sein,

sagt Gott Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

Renate Weißenseel

04.07.2021 - Tortenheber

Küchenandacht 1 - Tortenheber

Liebe Gemeinde; liebe Leserin, lieber Leser;

in diesen Sommerferien finden Sie in jeder Woche eine „Küchenandacht“, eine Andacht, die etwas aus dem Küchenleben aufnimmt.

Wir haben Gemeinschaft im Namen dessen, der Himmel und Erde gemacht hat, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 

Ich backe selten Kuchen. Und eigentlich nie Torten. Kochen ja – Backen nein. Bei Bedarf bemühe ich den Profi, einen geübten Konditor in unserem Städtchen. Ich erinnere, dass Torten in früheren Zeiten in 12 Stücke geschnitten wurden. Aber wie inzwischen üblich schätze ich es, dass die Torte in 16 Stücke geschnitten wird.

Beim Auftischen gesellt sich dann einer meiner zwei Tortenheber dazu.

Meist nutze ich einen aus Porzellan, fein bemalt, den mir meine Mutter von einer ihrer Reisen mitgebracht hat.

Aber es erweist sich immer wieder, dass dieser, wie auch der andere, den ich besitze, zu breit ist, um eines der 16 Tortenstücke vom Tortenteller auf einen Kuchenteller zu befördern. Beim ersten Stück ist es besonders schwierig und ist eine wackelige Angelegenheit. Leichter wäre es, gleich zwei Stücke auf einmal zu nehmen.

Bei den folgenden Stücken ist es zwar einfacher, aber meist kippt das Stückchen Kuchen um.

Die handelsüblichen Tortenheber sind irgendwie für die Größe einer 12-Stückchen-Torte hergestellt.

Und dennoch bleibe  ich dabei, dass ich 16 Stückchen besser finde.

Was will ich mit einem Riesen-Stück Torte, wenn ich es doch gar nicht alleine schaffen kann?

Was, wenn es vielleicht 14, 15 oder gar 16 Gäste sind, die sich an möglichst vielen verschiedenen Sorten Kuchen erfreuen und erlaben wollen?

Das scheint wie im wahren Leben:

Wir brauchen nur so viel zu nehmen, wie es guttut. Wenn es mehr ist, bekommt es uns mitweilen nicht gut.  Oder der Rest des angenagten Stückchens steht  für andere nicht mehr zur Verfügung.

Wir können die Torte so gut teilen,  dass alle Gäste ein Stück davon ab bekommen.

Erinnern wir uns an die Geschichte mit den fünf Broten und zwei Fischen, und den 5000 Menschen. „Jesus dankte und teilte aus.“ Und es reichte für alle, entgegen jeder Logik. Danken und Teilen ist das Motto dieser Geschichte.

Ein guter Lebenszugang, nicht wahr?

Der Profi in meiner Lieblings-Konditorei hat so ein langes, abgerundetes, schmalere Vorlegehandwerk, mit dem er die Stücke  eingeübt und  souverän, gut und gerne, auf Kuchentabletts transportiert.

Also, ich wäre dafür die Sache mit dem Kuchen so anzugehen:

  • Dankbar sein, dass wir diesen ganzen Kuchen haben.
  • So viel Stücke wie möglich, also 16 bei einer Torte, daraus schneiden.
  • Sich Werkzeug zulegen oder aneignen, die den manchmal schwierigen und wackeligen Prozess  des Torte-Teilens mehr und mehr  souverän gelingen lassen,- gerechtes Teilen will geübt sein.
  • Und dann: Gut und gerne gemeinsam genießen.

Amen.

 

Guter Gott, wir haben Vieles in Fülle, Essen und Trinken, Wärme und Kleidung. Dafür danken wir.

Erfülle unsere Herzen und Sinne, wenn wir gefragt sind zu teilen, auf dass Viele satt werden und wir Schönes und Gutes nicht für uns behalten.

Schenke uns Reichtum in gelebter Gemeinsamkeit.

Und begleite uns mit Deinem Segen. Amen.

 

Renate Weißenseel

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